Posts Tagged ‘Gewicht’

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399.: Over and over

12. Juni 2017

Lange überlegt, was ich schreibe. Ob ich schreibe. Es häufig wieder verworfen. 

Lange Zeit habe ich es für mich genutzt, um mir darüber Gedanken zu machen, was ich wirklich denke und fühle. Und hier dürfte ich dies auch, ohne jemandem zur Last zu fallen. 

Doch da ich soweit mittlerweile mit mir im reinen bin, brauche ich dieses Wekzeug nicht mehr. 

Vielleicht ja doch? Ich habe das Gefühl, immer mehr Freunde zu verlieren. Nachdem sich letztes Jahr meine beste Freundin abwendete, ist dies auch aktuell bei C der Fall. Ich weiß nicht, warum. Sonst haben wir täglich telefoniert, seit 2 Wochen reden wir so gut wie garnicht. 

Mich störte, dass immer nur ihre Arbeit anstrengend war, dass nur sie Probleme hat. Dass nur sie es schwer hat und alles schlecht ist. Es gibt nichts gutes, was man hervorheben kann und nichts negatives, was relativiert werden kann. 

Und anscheinend habe ich zu viel kritisiert oder relativiert. Ist mit bei einigen in meinem Umfeld schon aufgefallen, dass sie lieber in ihrer schlechten Laune schmoren als zu überlegen, was man denn da tun kann… 

Und dann gibt es da noch T. T ist Neurologe bei und im KH. Seit Februar treffen wir uns. Ich finde ihn toll. Er sinn angeblich zu Arbeitskollegen auch gesagt haben, dass er mich auch toll findet. Über das Kupmel-Dasein kommen wir denn noch nicht hinweg. 

Und nun meldet er sich auch seit einer Woche nicht mehr. Sonst schrieben wir täglich.

Es war auch lächerlich von mir zu denken, dass T mich mögen könnte. Es gibt nichts an mir, was besonders anziehend wirkt. Eher abstoßend. Die Rollen. Die Narben. Das Gesicht. Der Charakter. Er ist so ein toller Mann. Er kann jede haben. Er sieht toll aus, Er ist klug, warmherzig, lustig. Und er weiß, was für Narben das an meinen Unterarmen sind. Er kommt aus der Psychiatrie. Noch mehr abstoßendes auf meiner Seite…

Mein Selbstwertgefühl kommt aus dem hämischen Lachen nicht mehr heraus. Wer soll mich denn auch toll finden. Ich bin fett, vernarbt, essgestört und auch sonst ein Psycho. Ich war letzten Monat fetter denn je. Bis dahin bekam ich es fast immer gut verdrängt. Aber es passte nichts mehr.

Seit einiger Zeit habe ich wieder so meine Diskrepanzen mit dem Essen. Mal garnichts, mal viel zu viel. Mal erbrechen, mal Sport und AFM. Ich schaffe es derzeit, innerhalb von einem Monat 10kg abzunehmen und zeitweise 3kg an einem Tag wieder zuzunehmen. Ich schaffe es wieder nicht mehr  vernünftig, ausgewogen zu essen. Entweder alles oder nichts. Solange es aber bei dem nichts ist  sehe ich dem wohlwollend entgegen. Ich mag die wackeligen Beine, den leichten Schwindel. Hungergefühl habe ich keines.  Aber damit fühle ich mich wohler als heute, wo ich schon mittags etwas gegessen habe. Das macht mir Angst. Denn dann kommt sehr schnell „jetzt ist’s es zu spät“ und ein FA ist vorprogrammiert. Wenn ich aber bis zum Abend nicht gegessen habe und ich dann am Abend eine Tomate esse, ist das ein sichereres Gefühl. Und wenn ich die Tomate weglasse, dann gehe ich mit einem noch besseren Gefühl ins Bett. 

Auch wenn ich weiß, dass es falsch ist, wünsche ich mir viele dieser Tage. 

Ich habe heute nochmal die Kleidung von vor 2Jahren nochmal anprobiert, teilweise. Aber dazwischen sind nun 15kg… 

All diese Gedanken legen einen düsteren Schleier über alles. Und wieder fühle ich mich einsam…



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395.: wieder still geworden. ..

13. Oktober 2015

Lange habe ich wieder nichts mehr geschrieben…
In meinem Urlaub hatte ich keine Zeit, habe mir alle verfügbare Zeit mit Erledigungen zugepflastert. Nicht negativ, doch die erste Woche des Urlaubs war somit etwas stressig. Habe meine Wohnung aufgeräumt, geputzt,auf Hochglanz poliert. Wäsche gewaschen, Tasche für den Urlaub gepackt, Freunde getroffen, Papierkrieg erledigt.
Die Zweite Woche des Urlaubs war dann so lala. Es war zwar schön in Breskens, doch das Bungalow war mega-klein und sehr, sehr spartanisch eingerichtet. Bungalow und selbst versorgen müssen ist ja sowieso nicht mein Traumurlaub, aber so erst recht nicht.
Wie gut, dass ich vorher schonmal Filme und Serien auf mein Handy geladen habe, meinen Lernordner und Fachbücher mitgenommen hatte. So konnte ich mich immerhin mit Lernen oder Filme gucken beschäftigen.

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Das war meine Aussicht beim joggen 🙂

Ich bin ja mit meiner Schwester, ihrem Ehemann und den beiden Kindern gefahren. Die ganze Zeit redeten die beiden davon, dass sie sonst ja immer viel schönere, größere und komfortablere Bungalows hatten. Die beiden haben gebucht, sie hätten auf die qm-Zahl achten können.
Aber es war nunmal, wie es war. Wir waren viel spazieren, ich war hin- und wieder joggen, wir waren fast jeden Tag Kindersachen shoppen. Wahrscheinlich will ich in meinem Leben nie wieder Kinderläden oder Ramschläden betreten. Es war grausam, da stundenlang in Action, Zeemann und wie sie nicht alle hießen zu stehen und zuzusehen, wie meine Schwester nun das 50. Teil kauft…
Wir haben uns auch recht häufig in den Haaren gehabt, was ich vorher auch schon vermutete. Sie ist so stur, dass sie selbst auf ihrer falschen Meinung beharrt, auch wenn man sie schon mit mehreren Argumenten widerlegt hat. Und ich kann es nicht leiden,  wenn jemand total uneinsichtig ist. So stritten wir uns wegen Lapalien fast jeden Abend…

Seit dem Urlaub vor fast 3 Wochen habe ich meine Schwester nun auch garnicht mehr gesehen. Heute kommt sie mit den Kids vorbei.
Nach dem Urlaub hatte ich nur fast nur Spät- und Nachtdienste. Und fast alle total ätzend,  sodass ich mich nach einer halben Stunde arbeiten wieder Urlaubsreif fühlte.

Bis heute habe ich Nachtwachenfrei, ab morgen geht es wieder los… Spätdienst. Ich hoffe, dass es endlich mal etwas ruhiger wird…
Aber ich kann mich nicht beschweren… Am Freitag Morgen bin ich aus der letzten von vier Nächten gekommen und habe bis einschließlich heute frei. Ich hatte schon Pech, dass ich Sonntag zum Frühdienst auf der Matte stehen durfte. 
Von daher konnte ich das Wochenende ruhig angehen lassen, habe gestern hier nochmal die Wohnung auf Hochglanz poliert (was nach 11Tage durcharbeiten und nur früh- und Nachtdienste auch dringend notwendig war, da danach die Wohnung immer grausam aussieht…)

Mit meiner Wohnung bin ich ja die ganze Zeit schon recht unzufrieden… Mir ist die Küche zu klein, ich wohne im Erdgeschoss mit Blick auf die Straße, habe weder Garten noch Balkon.
Sonst ist sie aber perfekt. Die Nachbarn sind alle ruhig, die Wohnung ist schön geschnitten etc.
In der Ausbildung war schonmal kurz die Wohnung neben meiner frei. Doch da war ich erst zwei Monate vorher eingezogen, zudem war sie mir auch zu teuer.
Und nun soll diese Wohnung wieder Anfang des Jahres frei werden. Ich weiß es nur über Nachbarn, nicht über die, die wohl ausziehen wollen, persönlich.
Hier im Haus ist es eine Eigentümergemeinschaft, ich habe die Nummer der Vermieterin schon von dem Nachbarn bekommen.
Aber ich versuche diese Nachbarn schon immer abzufangen, damit ich sie persönlich fragen kann. Ich habe sonst nichts mit denen zu tun und fände es peinlich, da einfach zu klingeln und zu fragen…
Ich wollte die dann fragen, ob es stimmt, dass die ausziehen,  wie viel qm sie wirklich hat und was die Zahlen.  Und ob ich sie sehen dürfte.
Denn ich kenne sie nur ganz grob…
Ich weiß leider nicht mehr, wie viel sie kostet… Aber meine ist ja schon recht teuer… mehr als 700€ inklusive Nebenkosten bin ich glaube ich nicht bereit zu zahlen.
Ich hoffe, dass alles so klappt, wie ich es mir vorstelle.

Aber auf jeden Fall heißt es nun sparen, sparen, sparen… Im Urlaub habe ich fast alles Ersparte ausgegeben. Anfang diesen Monats habe ich mir nun mein lang ersehntes Tablet (Samsung Tab S2) gegönnt. Dafür und für das Zubehör wie 128gb-SD-Karte, Tablethülle,  Displayfolie habe ich echt tief ins Portmonee gegriffen…
Aber ich bereue es nicht und falls der Fall des Umzuges eintreten würde, hätte ich ja doch noch eine ganze Weile Zeit zu sparen…
Und ich finde das Tablet toll ♡ schreibe gerade auch zum ersten Mal damit hier 🙂

Von der Stimmung her ist es aktuell eigentlich recht ausgewogen. Ich denke aber schon noch viel an die Therapie-Zeit zurück, jetzt, wo sie entgültig vorbei ist. Herr M. vermisse ich schon ein wenig. Er war der beste Therapeut, den ich mir wünschen konnte. Hach,  ich habe hier ja schon so oft von seiner Art geschwärmt, lassen wir das. Er ist einfach ein toller Mensch, Dank dem es mir nun mittlerweile so gut geht.
Draußen wird es mittlerweile wieder trüber, grauer, kälter, später hell und früher dunkel. Alles Faktoren, die bisher dazu beigetragen haben, dass sich die Depression verstärkt hatte. Dass ich letztes Jahr nicht so tief gefallen bin, heißt ja nicht, dass ich automatisch dieses Jahr davor geschützt bin. Habe mir letztes Jahr eine Tageslichtlampe gekauft, werde sie auch bald wieder auspacken und aufstellen. Ich glaube, sie hat mir ganz gut getan.

Derzeit hadere ich wieder sehr mit meinem Aussehen, spezieller meinem Gewicht. Häufig fallen mir noch Bilder in die Hände, die vor drei Jahren entstanden sind. Dünner. Schöner. 25kg leichter. Mir ging es zwar in der Phase nicht gut. Dass ich lange nichts gegessen habe, schnell viel abgenommen habe und meine Kondition kaum ausreichte,  von zu Hause 15min in die Stadt zu gehen und in der 1.Etage die Therapie wahrzunehmen. Oder zu arbeiten, zu lernen. Ich war im Oberkurs,  nicht mehr weit von den Prüfungen entfernt.
Aber  ein mich sehr, sehr hässlich findendes Hirn meint, dass die Zeit besser war.
Die Jeans liegen noch im Kleiderschrank. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, wünsche ich mir nichts sehnlicher, als wieder in diese zu passen. Mittlerweile sagt meine Gewichtsapp auch das, was ich scho n ganz ganz lange denke, welches mein absoluter Horror ist: Adipositas. Nun zähle ich also zur fetten Gesellschaft.
Lange ist meine letzte Bulimische Phase her. Die Zeit, in der die Bulimie vorherrschte, war grauenvoll…  Ich hasste mich selbst, hatte einen FA nach dem anderen, im Schwesternwohnheim hatte ich so unendliche Angst, aufzufliegen, mir ging es Kreislaufmäßig total bescheiden, obwohl ich nicht an Gewicht abnahm. Da waren mir die „ich ekel mich absolut vor essen und kann es weder sehen, noch riechen und beim Gedanken zu essen, wird mir übel‘-Phasen viel lieber.
Solch eine wünsche ich mir still und heimlich wieder…
Nach der einen Woche Urlaub mir meiner Schwester bin ich fast von der Waage gefallen. 5kg innerhalb einer Woche zugenommen. Es gab aber halt auch nur fettigen Müll. Frikandel, Kipkorn, Blätterteiggebäck, Weizenbrötchen, Pommes, Süßkram. All das, was sonst nie oder nur selten auf meinem Speiseplan steht.
Also fasrete ich wieder. Hatte ja noch ein paar Tage frei. Und es fühlte sich wieder so toll an. Als ich dann wieder Spätdienst hatte, war der Kreislauf mal wieder voll im Eimer, habe mit dem Rad kaum den Weg zur Arbeit geschafft… Also aß ich wieder.  Eine Portion. Am besten im Dienst so spät wie möglich.
Wenn der Tag schon mit Essen beginnt, ist er gelaufen. Wenn ich mit Essen starte, könnte ich auch immer weiter essen… Und wenn ich abends eine Portion esse, kann ich es ganz gut umgehen.
Und solange, wie die eine Portion auch Vollwertig ist, habe ich davon auch keine Negativen Erscheinungen…
Leider hatte ich es im Nachtdienst-Intervall wieder schleifen lassen und Süßkram nebenher gefriert,  sodass ich die Hälfte der Abnahme wieder drauf habe.
Letzte Woche habe ich mir einen Low-Carb-Ernährungsplan gekauft. Soll ja wirklich was bringen, auf Kohlenhydrate zu verzichten bzw. diese zu reduzieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so einfach sein kann. Mir sind die Kalorien enorm wichtig… Wenn die Kalorien über dem tagesbedarf sind, wird man doch trotzdem zunehmen, auch wenn man mit den Kohlenhydraten gespart hat… denk ich mal.
Mein Plan ist nun, Kohlenhydrate und Fette einzusparen und dabei recht wenige Kcal zu mir zu nehmen. Mit den Kohlenhydraten habe ich mich noch nie beschäftigt… das fällt mir auch echt schwer…
Aber es muss endlich wieder was passieren. Ich muss umbedingt wieder abnehmen. Am besten, ohne es gleich wieder zuzunehmen und ohne wieder allzu destruktiv zu werden…
Aber ich werde erstmal bei 1-2 Portionen bleiben, dann halt nach Low Carb. Hoffe, dass mein Plan aufgeht…

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394.: Ressourcenförderung

15. September 2015

Seit heute habe ich Urlaub. Lang habe ich ihn ersehnt. Fast mein ganzer August bestand aus Spätdiensten, hatte nur vier Nachtdienste und vier Frühdienste. Viele sagen, dass der Sommer ja so wahnsinnig schön war. Aha? Wo war ich denn da? Wahrscheinlich arbeiten. Zudem hatte ich fünf Wochenenden am Stück Dienst. Das Dritte war zwar kein komplettes Wochenende, doch dank Rufdienst, den ich kommen musste, war auch das voll im Eimer. Hatte dann ein Wochenende frei, danach wieder zwei Stück hintereinander.
Eigentlich hat man nur alle zwei Wochenenden Dienst, doch bei mir besteht diese Regelung anscheinend nicht.
Also- alles in allem habe ich mir diese zwei Wochen Urlaub allemal verdient.
Mittwoch muss ich nur nochmal ins Krankenhaus, leider war die Megacode-Schulung nun in meinem Urlaub. Da ich noch immer nicht die Basisschulung habe und nicht auch noch bis zum Dezember warten wollte, habe ich gesagt, dass ich dann Mittwoch hingehe. Dann habe ich sie immerhin endlich. Von 8-16Uhr… mal sehen, ob ich wirklich so lange aufnahmefähig bin… die Schulzeiten liegen ja nun schon eine Weile hinter mir. Aber vielleicht sind in der Schulung ja auch nette Kollegen. Ich weiß noch nicht, wer daran teilnimmt. Solange ich dort aber nicht die dümmste/unerfahrenste bin, ist alles gut 😉

Aber auf der Arbeit ist es mittlerweile richtig schön. Ich gehe sehr gerne dort hin, habe meinen Platz im Team gefunden und werde immer selbstsicherer. Mittlerweile ist auch eine gewisse Routine eingekehrt und ich merke selber, dass ich einiges an Wissen dazugewonnen habe. Und das tut mir such sehr gut. Ich empfinde mich nicht mehr als Ballast in der Schicht. Zudem ist das Konkurrenzdenken der anderen neuen Kollegin gegenüber verflogen. Zum einen, weil mein Vertrag ja in einen unbefristeten umgewandelt wurde und zum anderen, da mir meine Anleiterin und andere Kollegen zu verstehen gegeben haben, dass meine Arbeit ganz gut zu sein scheint.

Heute habe ich dann meine, den ganzen Diensten geschuldete, angemietete Müllhalde wieder in eine normale Wohnung verwandelt. Endlich kann man sich in den meisten Räumen wieder wohlfühlen.
Morgen ist nur noch das Schlafzimmer und alle Fenster dran, dann bin ich zu Frieden. Und nur noch eine der sechs Waschmaschienen möchte gewaschen werden. Also haben sich die ganzen Stunden heute sehr gelohnt.

Mein Freundeskreis ist zwar schon größer und gefestigter, als er noch vor zwei oder gar vier Jahren war, doch habe ich weiterhin nur wenige Freunde und sitzte, wenn ich denn mal frei habe, doch recht viel zu Hause herum. Deswegen bin ich aktuell wieder dabei, meinen Freundeskreis zu erweitern. Heute habe ich eine Arbeitskollegin von der Stroke Unit, mit der wir recht viel zu tun haben, zu mir nach Hause auf einen Kaffee eingeladen, waren danach noch in der Stadt shoppen und dann bei ihr. Es war ein schöner Nachmittag, wir haben viele gemeinsame Interessen.  Wir sind und einig, dass es nicht der letzte private Kontakt gewesen sein wird.

Am Freitag geht es mit meiner Schwester, ihrem Mann und den beiden Kindern für eine Woche nach Holland. Mal sehen, wie es wird. Eigentlich mag ich sowas ja nicht. Es ist ein Bungalow-Park, man hängt den ganzen Tag aufeinander, muss sich selbst versorgen. Das ist dann für mich kein richtiger Urlaub.
Und mir ist Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeit sehr wichtig. Wahrscheinlich wird beides zu kurz kommen…

Essenstechnisch würde ich es mir jedoch besser wünschen. Mein Eindruck und der der Waage: Ich esse zu viel. Immer wieder versuche ich es anzupassen, ohne Gefahr zu laufen, wieder in eine destruktive Schiene zu geraten. Aber so klappt es nicht. Mir scheint, als könne ich garnicht gesund abnehmen.
Auf vielen Wegen habe ich es dchon versucht. Kalorienzählen ruft wieder die alten Erinnerungen wach und ganz schnell war ich wieder in dem alten Teufelskreis: je weniger, desto besser. Am besten garnichts. Und wenn es doch zu viel war, muss unter allen Umständen gegenreguliert werden. Jede Kalorie ist zu viel.
Weight Watchers. Statt Kalorien Punkte zählen. Mir machte es Probleme, dass ich nicht immer den Sinn verstand, warum dieses oder jenes nur so wenige Punkte hatte. Hatte dort immer das Gefühl, viel zu viel essen zu dürfen. Und da mir das Punktesystem, anders als die Kalorien nicht vertraut waren, hatte ich das Gefühl von Kontrollverlust. Also lieber weniger essen. Viel weniger.
Low Carb ernähre ich mich sowieso meistens schon. Erfolg habe ich somit also keinen.
Sport: ich fahre jeden arbeitstag 40min Rad, dazu mindestens 1×/Woche laufen. Habe auch 2×/Woche im Fitnesstudio trainiert, was jetzt durch das Arbeiten aber wieder zu kurz kam.
Außer, dass ich wieder immer und immer mehr, bis über die Belastunsgrenze hinaus trainieren wollte und dabei das Essen auf der Strecke ließ und somit auch wieder in diesen destruktiven Strudel geriet, passierte bei mir bei „mehr Sport“ nicht viel…

Vielleicht habe ich einfach meinem Stoffwechsel in den letzten Jahren zu viel zugemutet…
Ich versuche es erstmal so anzunehmen, wie es ist. Das Gewicht stagniert ja immerhin, wenn auch in einem nicht zufriedenstellenden Bereich.

Ich habe nun begonnen, die Kleidung in Größe XS und S zu verkaufen.
Es fällt mir schwer, da mir mein gestörter Teil einzureden versucht, wie toll, schön, übermächtig, stark und wasweißichnichtalles ich mich zu der Zeit fühlte und wie schrecklich und ätzend ich mich jetzt fühlen sollte. 
Ich weiß, dass es nicht stimmt. Doch sehe ich mir jetzt noch gerne diese Bilder an. Ich verbinde mit dieser schlechten Phase nicht nur schlechtes…  So im Nachhinein verspüre ich immernoch ein kribbeln in der Magengegend wenn ich darüber nachdenke, dass ich es einmal geschafft hatte, drei Wochen nichts zu essen und von Tag zu Tag weniger wurde.
Im Endeffekt konnte ich es nicht. Weil ich die Kontrolle vollkommen verloren hatte. Oder hatte ich mich zu der Zeit mehr denn je unter Kontrolle?
Auch wenn ein kleiner Teil von mir diese Phase weiterhin lieber hätte als so auszusehen, wie ich aktuell aussehe, trenne ich mich von den Klamotten, die für mich diese Zeit symbolisieren. Um einfach auch darunter einen Schlussstrich zu ziehen.

Immer schön nach vorne sehen ♡

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392.: Melancholie…

21. Juni 2015

Die Zeiten absoluter innerer Ausgewogenheit wechseln sich mit tiefer Niedergeschlagenheit ab.

Die Nachtdienste waren okay. Waren wieder vier. Habe ganz gut geschlafen vorher, die Nächte selbst waren auch ganz gut. Drei von vier Nächten hatte ich sogar noch Zeit zu lernen.

Schade ich jetzt, da ich heute und morgen frei habe, dass es so schlechtes Wetter ist. Dunkel, kalt, regnerisch.
Dementsprechend habe ich heute nicht viel gemacht. Hatte den Hund meiner Freundin, mit dem ich spazieren war ind war auf dem Markt. Den Rest des Tages habe ich auf dem Sofa verbracht. Also nicht wirklich produktiv…

Heute habe ich aus Zufall das Lied oben gehört. Seit über fünf Jahren habe ich es glaube ich nicht mehr gehört.
Habe es immer gehört, als ich zu Hause lebte, wenn ich alleine war und es mir nicht gut ging… Wenn es wieder Stress mit meiner Mutter gab. Oder ich enttäuscht von meinem Vater war. Oder wenn es wieder ein schimmer Schultag war… Schon verrückt, wie viele Erinnerungen so ein simples Lied wieder hochbringen kann…

Einen Tag, als ich zum Nachtdienst fuhr, war ich so wahnsinnig zufrieden. Ich weiß nicht, woher es plötzlich kam. Aber es war schön.
Doch heute ist es wieder eher melancholischer, nachdenklicher…

Mit dem Essen hatte es in der Woche auch deutlich „besser“ geklappt.  Habe es halt irgendwie vergessen. War aber auch für die Stimmung deutlich besser.
Und gestern und heute mutierte ich zu einer Raupe nimmersatt… da ärgere ich mich umso mehr…

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391.: unbefriedigende Situation….

13. Juni 2015

Tränen haben etwas Heiliges. Sie sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Kraft.
Sie sprechen beredter als zehntausend Zungen.
Sie sind die Verkünder bedrückendsten Kummers, tiefer Reue und unaussprechlicher Liebe!
Washington Irving

Irgendwie will es nicht besser werden. Meine Laune wird schlechter, meine Frustrationstolleranz sinkt und sinkt und sinkt.
Immer wieder schleichen sich diese Gedanken ein:
Ich kann nichts! Aus mir wird nichts! Nichts schaffe ich! Für alles zu schlecht! Als würden die mich auf der Arbeit haben wollen, lächerlich! Ich stehe allen nur im Weg herum. Ich nerve alle. Sie sagen es mir nur nicht.
Nichtmal zu Hause bekomme ich Ordnung gehalten, lächerlich! Ich bin und bleibe dumm, fett und hässlich!

Und gerade im Bezug auf die Arbeit fällt es mir schwer zu relativieren… ich bin halt erst drei Monate auf Intensiv, da sitzen im Notfall die Handgriffe noch lange nicht so… bin dann froh, wenn ich medis aufziehen soll oder Labor hinunterbringen kann. Habe viel das Gefühl, noch nicht das zu wissen, was ich wissen sollte… und die anderen durch meine Unwissenheit zu nerven und zu behindern. Sie verneinen das zwar, aber das Gefühl bleibt trotzdem…

Essenstechnisch läuft es wieder wunderbar aus dem Ruder. Mal Tage voller FAs, die ich mir dann nochmal durch den Kopf gehen lasse, mal Tage, an denen ich einfach fresse und fresse, als gäbe es kein morgen mehr, und mal Tage, die richtig gut laufen an denen ich nichts esse. Ein Mittelding existiert derzeit nicht.
Und jedes Mal, wenn ich an meinem Kleiderschrank wieder nach etwas sommerlichem suche, eskaliert das ganze von neuem. Ich habe letztes und vorletztes Jahr viel zugenommen. Bin richtig FETT. Und mein Kleiderschrank zeigt es mir jedes Mal aufs drastischste erneut.
‚Och, die hose hatte ich vor zwei Jahren geholt, die ist aber schön!‘ ‚Ach, der dicke Zeh passt ja immerhin noch durch das Hosenbein…‘
‚Das Oberteil ist ja schön, das hatte ich ja lange nicht mehr an‘ ‚…und werde es lange nicht mehr anziehen, bekomme es ja kaum an, geschweige denn, wie das aussieht…‘
Derzeit finde ich mich richtig, richtig ekelig. Und von Tag zu Tag wird es mehr.

Mit dem Schlaf ist es derzeit auch etwas verkorkst… kann irgendwie nie vor 2Uhr einschlafen, schlafe dann aber auch bis 10Uhr durch. Und wache dann auch nur auf, weil ich mir einen Wecker gestellt habe. Sonst würde ich wahrscheinlich auch länger schlafen. Und nun habe ich seit fünf oder sechs Wochen morgen meinen ersten Frühdienst und bin immernoch wach. Juuhuu..  denn 4:20Uhr bimmelt der Wecker. Hoffe, ich mache ihn nicht einfach aus… alles schon passiert…

Mir setzt es aber auch zu, so viele Spätdienste zu haben… besonders bei so schönem Wetter. Da kann man zu Freunden keinen persönlichen Kontakt halten… und nur Whatsapp ist ja auch nicht erfüllend…

Ab Montag habe ich wieder Nachtdienste. Hoffe, sie werden angenehm. In den Rhytmus zu kommen, wird mir wieder nicht besonders schwer fallen. Besonders, wenn ich morgen Nachmittag vor lauter Schlafmangel leidend ins bett falle…

Was bin ich froh, wenn ich mal wieder etwas vom Tag habe und mit mehr Menschen als den Patienten oder Kollegen reden kann…

Vielleicht wird die Stimmung dann auch wieder besser?
Sonst lenke ich mich von den Gedanken weiterhin mit lernen oder putzen ab. Klappt ja zweitweise doch ganz gut.

h1

390.: nach dem Nachtdienst…

7. Juni 2015

Ich mache wahnsinnig gerne Nachtdienste. Es entspricht mehr meinem Biorhytmus, als mich um 4Uhr aus dem Bett zu prügeln und man hat mehr vom Tag, als wenn man von mittags bis Abends schläft.
Stehe eigentlich an Nachtdienst-Tagen gegen 13:30Uhr auf. Diesen Block schleppte ich mich erst gegen 16Uhr aus dem Schlafzimmer und wurde mit ganz viel Coffein nur langsam fit…
Und nach der letzten Nacht schlief ich erstmal fast den ganzen Tag, habe mich zum Lernen Nachmittags in ein Café in die Sonne gesetzt und die sommerliche Hitze genossen.
Gegen 19Uhr war ich dann so wahnsinnig müde, dass ich ins Bett gegangen bin. Was für ein Fehler… um 23Uhr war ich natürlich wieder hellwach und fit. Habe die Küche aufgeräumt und mir aus meinem Esstisch ein Bücher-PC-Lager gemacht.
Es sieht ein wenig aus wie vor ein paar Jahren zum Examen.
Aber es fühlt sich anders an. Diesmal will ich, diesmal hängt nicht meine Existenz am Bestehen oder Nicht-Bestehen irgendwelcher Prüfungen.
Diesmal lerne ich, weil ich endlich mal Fachwissen in mich hineinbekommen muss.
Dauerte eine Weile, bis ich wieder hineingekommen bin, aber nun hab ich wieder ein Lernkonzept…
Lerne derzeit Atmung/Beatmung. Ich finde, es ist ein wahnsinnig umfangreiches Thema. Mit lesen alleine bin ich da nicht weitergekommen, auch wenn mir jeder tollste Bücher empfohlen hat und ich dementsprechend wahnsinnig viel Geld für meine fünf ausgegeben hatte.
Nun habe ich also bei Null angefangen. Bei der Lungenphysiologie, habe die nun durch (da dabei ja zum Glück vieles bekannt war). Ich glaube, bis zur Fachweiterbildung werde ich die Compliance und die Resitance einfach ignorieren. Denn egal wie viel ich darüber lese… wiedergeben kann ich es, doch das Verständnis dafür fehlt…

Aber trotzdem macht das Lernen wieder Spaß. Die letzte Nacht habe ich die Zeit vergessen und wunderte mich, warum es wieder hell wird. Bin dann erst gegen 5Uhr im Bett gewesen. Um wieder in einen Tagrythmus zu kommen, nicht besonders förderlich. Dennoch um 10Uhr aufgestanden. Und weitergelernt.

Irgendwie momentan auch ein gutes Ventil. Reduziert meine allgemeine Unzufriedenheit und Frustration, die ich habe.
Habe derzeit wieder vermehrt das Gefühl, Erwartungen nicht zu entsprechen, nicht gut genug zu sein. Setze mich vielleicht etwas viel unter Druck momentan.
Habe das Gefühl, auf Arbeit besser sein zu müssen, im sozialen Kontakt zu egoistisch zu sein. Auch wenn niemand dergleichen äußerte…
Und immer fetter zu werden…

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387.: der Urlaub nun auch wieder vorbei…

31. Mai 2015

Hatte nun eine Woche Urlaub. Habe nicht viel gemacht.
War mit einer Freundin am Dienstag Shoppen, am Mittwoch in der Sauna, gestern auf einem Fußballtunier.
Ansonsten war meine Schwester inklusive Familie ein paar Male da. Gelegentlich war ich im Fitnesstudio, habe trotzdem den Urlaub über massiv zugenommen.
Habe sonst im Urlaub nichts gemacht. Die meiste Zeit lag ich halt auf dem Sofa…
Heute habe ich in Küche und Essbereich einen Großputz gemacht. Ich brauchte Ablenkung, Beschäftigung… war heute igendwie traurig, niedergeschlagen. Als wäre irgendwas passiert. Als gäbe es momentan etwas zu betrauern.
Ich kann es nicht einordnen, es gibt keinen Grund. Deswegen brauchte ich die Ablenkung.

Habe danach meinen Essbereich neu dekoriert, war dafür noch im Depot.
So war ich dann heute immerhin bis zum späten Abend beschäftigt.
Bin auch ganz zufrieden mit dem Ergebnis.
Morgen muss ich nun noch den Rest putzen.

Ab Montag habe ich wieder Nachtdienst, dann startet der Alltag wieder. Schade eigentlich, denn erholt fühle ich mich nicht. Aber vielleicht ist es besser so…
Villeicht brauche ich einfach die Struktur im Moment, die mir das arbeiten halt automatisch gibt…

h1

385.: fast vergessen…

24. Mai 2015

Fast habe ich ihn vergessen. Wurde aber einen Abend vorher von B. daran erinnert. Sie wollte am nächsten Tag mit mir brunchen. Ich dachte erst, um uns auf den gemeinsamen Urlaub einzustimmen.
Aber: ich hatte Geburtstag. Bis einem Abend vorher war es mir garnicht bewusst.
Hätte ich es vergessen, wenn B. mich den Abend vorher nicht dann erinnert hätte? Ich weiß es nicht.
Aber B. war total lieb. Gegen 11Uhr trafen wir uns bei ihr, brunchten im Garten bei wunderschöner Sonne, haben uns dabach nochmal getrennt, ich räumte die Wohnung auf, B. ging ihr Auto putzen. Sie war aber schneller als ich und half mir danach. Wir gingen noch zu ihr, haben noch in ihrem Garten gearbeitet. Meine Schwester kam dann inklusive ihrer Familie vorbei.
B. hat wieder einen total tollen Kuchen gebacken. Extra für mich! Erdbeerkuchen.
Und sie hatte für mich sogar Light-Produkte verwendet. Damit ich ein besseres Gewissen beim Essen habe.
Wie viel Mühe sie sich gemacht hatte! Bin total fasziniert davon. Häufig denke ich, dass ich solch eine Freundschaft nicht verdient habe. Wie lange doch die Anstrengung allein auf ihrer Seite lag, in meinen depressiven Phasen, den Klinikaufenthalten… doch hält sie weiter zu mir!
Wir aßen ihn dann zusammen, er war so lecker!
Nachdem dann meine Schwester und B.s Familie dann weg waren, entspannten wir noch in der langsam untergehenden Sonne.

Am Abend war dann noch P., ein Kollege aus einer anderen Abteilung, mit dem ich zusammen auch die Ausbildung gemacht habe und im Wohnheim lebte. War ganz schön, nur war es dann halt ein langer Tag…
Seit Freitag habe ich nun frei, ab Montag dann eine Woche Urlaub. Bin auch wirklich Urlaubsreif… hoffe, ich komme wieder etwas in Balance…
Die letzte Woche war eher so lala. Die vorherige Woche hatte ich Spätdienst, die jetzige Frühdienst. Zwar bin ich immer die jeweils 6km mit dem Rad zur Arbeit und wieder nach Hause gefahren, doch bin ich statt ins Fitnessstudio zu fahren, immer nach der Arbeit schlafen gegangen…
Sonst habe ich auch nicht viel die Woche gemacht. Außer fressen.
Trotzdem wiege ich absolut unverdient im Vergleich zur letzten Woche weniger… Finde es eigentlich unfair. Wenn ich wirklich effektiv daran arbeite, dass es weniger wird, stagniert es oder wird ganz ganz langsam weniger.
Und so habe ich eine Woche lang gefressen ohne Ende, nicht trainiert und nahm trotzdem stetig ab?

Heute war uch dann auch froh, als ich wieder zu Hause war. War mit meiner Schwester und ihrem Lebensgefährten inklusive beider Kinder in der Stadt.
Praktisch, wollte ja auch ein paar Erledigungen machen. Nur ist es mit denen wahnsinnig anstrengend. Sie schreien die ganze Zeit. Nichtigkeiten lassen deren Agressionspotential explodieren…
Danach war ich mit ihnen einkaufen und wir grillten bei ihnen.
Da ich aber vergessen hatte, dass Montag Pfingsten ist, konnte ich dementsprechend Abends nochmal einkaufen gehen, da ich so viel dann doch nicht geholt hatte…
Endlich zu Hause angekommen, habe ich dann mein Sofa endlich neu bezogen. Seit 9Uhr mache ich es mir nun auf diesem bequem. Doch hatte ich leider einen Horrorfilm gesehen, der aber nur als Sify deklariert war. Event Horizon hieß der. Guck sonst nie Sify, doch kam sonst nix im TV. Und es war soooo unendlich gruselig!
Habe auf ein Happy end gehofft, welches jedoch nicht kam… Gruselfilme sind nichts für mein Nervenkostüm.

Morgen mache ich mir, so ist es zumindest geplant, mal einen Sofa-Tag, ab Montag gehe ich wieder ins Fitnessstudio. Dienstag werde ich mit B. Shoppen fahren, Mittwoch gehen wir in die Sauna. Ich find, das klingt nach einem super Urlaub.

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384.: […]

17. Mai 2015

And then she’d say, “It’s okay
I got lost on the way
But I’m a supergirl
And supergirls don’t cry”

And then she’d say, “It’s alright
I got home late last night
But I’m a supergirl
And supergirls just fly”

And then she’d say
That nothing can go wrong
When you’re in love
What can go wrong?

Then she’d laugh
The night time into day
Pushing her fear further long

And then she’d say, “It’s okay
I got lost on the way
But I’m a supergirl
And supergirls don’t cry”

And then she’d say, “It’s alright
I got home, late last night
But I’m a supergirl
And supergirls just fly”

[…]

Yes, she’s a supergirl, a supergirl
She’s sewing seeds, she’s burning trees
She’s sewing seeds, she’s burning trees
Yes, she’s a supergirl, a supergirl

(Reamonn – Supergirl

Die Woche war eher bescheiden. Ein Rückfall nach dem anderen. Die ganze Woche war eigentlich ein gesamter Rückfall. Fressen, kotzen, Angst bei normalen Portionen, zu viel gefressen zu haben, wieder kotzen. Und Konsum von Coffeintabletten in recht grenzwertigen Dosierungen. Erhöhen ja die Stoffwechselaktivität – Gewichtsabnahme – und halten fit.
Und immer, immer wieder Selbstvorwürfe.

Ich brenne gerade all die zarten Pflänzchen, all die filigrane „psychische Gesundheit“ wieder nieder. Wie schon häufiger. Und in den Situationen ist es wieder so routiniert, ich denke wieder erst im Nachhinein nach.

Was, wenn diese Phase nicht wieder besser wird, wenn sie weiter eskaliert? Die letzten Rückfälle waren zwar auch manchmal länger, doch nicht von solcher Intensität.

Bei der Arbeit ist alles so wahnsinnig gut, sonst ist auch alles super. Wieso nur muss ich mir damit wieder alles ruinieren.

Weil wie lange bleibt es so, dass ich es noch ganz gut nur einen kleinen Teil meines Lebens bestimmen lasse? Wann kommt wieder der soziale Rückzug aus Angst vor Kommentaren oder Kritik anderer, vor Einladungen zum Essen, davor, dass das Umfeld etwas merkt?
Wann kommen wieder so viele Sebstvorwürfe und -entwertungen, dass es wieder im Selbsthass mit dem ganzen Rattenschwanz mündet? Denn die Essstörung ist bei mir selten eigenständig, meist war sie von Depressionen und Borderline – Symptomatik begleiten. Die drei verstehen sich ja sowieso richtig gut.

Ein Stimmchen in mir hat ja die Hoffnung, dass selbst wenn ich alles so weiter laufen lasse, nur die Essstörung bleibt, alles andere zu gut wegtherapiert ist und wenn ich dann wieder den Therapiespeck abgespeckt habe, einfach wieder aufhören kan.
Hahahahaha. Würde mich gerne für diesen und weitere kranke Hirngespinste ohrfeigen und kalt abduschen, bis ich wieder rational werde. Bis dahin bin ich aber unter der Dusche erfroren.

Arbeit war heute wieder recht stressig, irgendwie konnten wir zwei Patienten gleichzeitig intubieren. Schade, mit nur einer Anästhesistin…
Habe aber noch nie gesehen, wie ein Mensch so schnell von einer 89% Sauerstoffsättigung auf eine 39% ige heruntergerauscht ist.
So schnell hatte ich den Weg vom zentralen Monitor zur Absaugung bei der Patientin nichtmal geschafft. Holla.  Da stieg auch meine Herzfrequenz in ungeahnte Höhen. 
Nur mussten wir sie irgendwie über Wasser halten, bis die Anästhesistin dann die andere Patientin intubiert hatte. Absaugung und Höchstdosen Sauerstoff, Bebeuteln im Wechsel. Alles aber eher weniger wirksam, die Sättigung hätte viel besser sein sollen.
Zwei Stunden später hatte sie dann das All-inklusive-Intensivprogramm inklusive ZVK, Arteriellen Zugang, Röntgen, Bronchoskopie und Tubus. Kann die gute immerhin nicht ganz so abschmieren. Bin morgen mal auf die Untersuchungsergebnisse gespannt, warum sie plötzlich so schlecht war.
Aber immer müssen die Patienten in schlecht besetzten Diensten instabil werden… soll ja bloß nicht langweilig werden.
Und dann, während beide Patienten gerade kritisch sind, spaziert die Ambulanz mit einer Neuaufnahme hinein. Schade, dass wir nur zu dritt mit einer Schülerin sind…

Aber immerhin Essen konnten wir. Zumindest halb. Denn das ganze Spiel begann während des Pause. Hätte also schlimmer, nämlich vorher, kommen können. 🙂

Aber immerhin bin ich die letzten Tage inklusive heute mit dem Rad zur Arbeit. Bin dann heute auch einen Umweg auf dem Hin- und Rückweg über die Rur gefahren, war echt total schön, entspannend, angenehm. Konnte ich immerhin schon prima abschalten. Und trotz 1,5km mehr pro Weg war ich sogar schneller. Aber ich musste somit auch nicht durch die Stadt kriechen und andauernd an Ampeln halten. Den Weg werde ich im Spät- und Nachtdienst oder nach dem Frühdienst häufiger fahren. Nur vor dem Frühdienst nicht. Da ist es dunkel und manch komische Gestalten treiben sich dort herum…

Dann wandere ich mal ins Bett. Bin von dem Dienst wieder echt platt…

h1

382.: erschöpft

14. Mai 2015

Mein Neffe hatte ja bei mir geschlafen. Mit seinen fast 2 Jahren das erste Mal. Er hat es sehr gut gemacht, ist schnell eingeschlafen und hat auch durchgeschlafen. Bis auf die Tatsache, dass er, wie jedes Kleinkind, sich wie bekloppt im Bett bewegt. Erst kuschelt er sich wieder an, dann robbt er weg, liegt quer im Bett und drängt mich aus diesem hinaus, dann kuschelt er sich an und so weiter…
Heute morgen um 7:30Uhr war er dann auch ausgeschlafen. Schade, er wusste anscheinend nichts von meinem Plan, auszuschlafen. Ich versuchte ihn mit kuscheln, trinken, Lieblingsspielzeug im Bett zu behalten. Aber nein, nichts zu machen. Also Baden, anziehen, essen machen, Essen wieder aus Ecken holen, Schwester, seine Mama im Krankenhaus besuchen gehen.
Ausgelaugt und müde bin ich mit meiner Schwester, dem Lebensgefährten und meinen beiden Neffen also zum Spielplatz gedackelt. Entwickelte so langsam auch Übelkeit und Kreislaufprobleme, warum auch immer.
Nachmittags bin ich mit meinem Neffen nach Hause, habe ihn eine Stunde hingelegt, wollte eigentlich schlafen. Aber als ich mit dem Essen vorbereiten und in den Ofen schieben soweit war (Ofengemüse mit Reis) und mich gerade hinlegen wollte, wurde er wach. Schade, Schade… und wach kann man ihn keinen Moment aus den Augen lassen…
War dann am Abend nochmal zu meiner Schwester, der Lebensgefährte hat ihn nun wieder genommen. Morgen muss ich ja wieder arbeiten.
Meine Schwester ist im Moment sehr anstrengend. Fühlt sich durch alles und jeden wahlweise provoziert, bevormundet oder gekränkt. Sie lässt es durch nichts relativieren. Da nach der letzten Geburt auch lange so war, weiß ich, dass Relativierungsversuche es absolut nicht bringen, dass man sich nur auf die Seite „der bösen“ stellt. Also lasse ich es lieber, wenn es als einzigen Effekt hat, die Nerven aller nur noch mehr zu strapazieren…

Habe am Abend beim Besuch meiner Schwester vom Lebensgefährten Pommes mit Ketchup und Majo mitgebracht bekommen. Obwohl ich aber 1000kcal schon intus hatte, futterte ich sie.
Eben, als ich endlich wieder alleine war, ließ ich sie mir nochmal durch den Kopf gehen.
Waage. Panik. Erbrechen. Waage. Frustration. Wasser hinunterkippen. Erbrechen. Waage. Wasser hinunterkippen. Erbrechen. Waage. Wasser hinunterkippen. Erbrechen. Waage. Wasser hinunterkippen. Erbrechen. Waage. Resigniertes akzeptieren, da bei den letzten beiden Malen schon nur noch Wasser zurückgekommen ist und weitere Male keinen Sinn machen. Bett.
Die 400g, die ich heute morgen weniger habe, sind morgen sicher wieder drauf…
Weiter gegenregulieren kann ich nicht. Muss morgen zum Frühdienst arbeitsfähig sein… und kann mir nicht wieder bis nachmittags die Seele aus dem Leib sch***.
Da war die Woche mal relativ okay von der ES her, bricht es nun heute wieder so massiv ein…
Ich glaube, dass es mir half, keine andere Möglichkeit zu haben, als in der ersten hälfte des Tages ‚gesund zu leben‘, indem ich bei der Arbeit frühstücke und es mir garnicht durch den Kopf gehen lassen kann. Die Toilette ist viel zu hellhörig, schon das desinfizieren der Hände von dort aus hört man über den ganzen Flur. Und in Funktionskleidung kann ich nicht so einfach auf ein anderes Klo, das würde auffallen. Und wenn ich nicht frühstücke, muss ich mich vor meinen Kollegen rechtfertigen. Aber da ich nicht auffallen möchte, passe ich mich an. In der restlichen hälfte des Tages futtere ich dann aber auch nicht so wahnsinnig viel, sodass ich da nicht gegenregulieren brauche. Außer, es ist etwas außerhalb der Reihe. Aber dann muss ich immer darauf achten, dass es Frühdienst-Kompatibel ist.
Das erklärt vielleicht, warum ich derzeit immer so ins Rudern gerate, wenn ich frei habe.
Spätdienst ist super. Da fragt keiner nach, warum ich nur einen Salat dabei habe.
Nur doof, wenn Patienten-Essen übrig ist, weil die nicht essen können und alle drüber herfallen und ich es dann auch nicht lassen kann.

Ich hoffe, die Strafe der Waage morgen früh fällt nicht zu bösartig aus…

h1

380.: Therapie…

14. Mai 2015

Nach der Arbeit war ich so unendlich k.o.
Habe heute Morgen dann auch den Antrag auf Umwandlung des Vertrages in einen Unbefristen abgegeben. Im Oktober würde er sonst auslaufen. Zusage habe ich schon mündlich bekommen. Aber schriftlich hätte ich es gerne auch recht früh.
Da ich in der Nacht so schlecht geschlafen habe, bin ich noch zwei Stunden auf das Sofa, bin eingeschlafen. Hatte vorher schon Angst, zu verschlafen, sodass ich mir Wecker stellte.

Ich dachte eigentlich, dass ich heute meine vorletzte Therapiestunde hätte. Aber es war die drittletzte.
Habe ein bisschen über die Arbeit und meine Schwester gesprochen. Wie gut alles im Moment läuft.
Ich überlegte hin- und her, ob ich denn wirklich das Thema beginnen wollte bezüglich der ES.
Aber vielleicht übertreibt meine konstruktive Seite auch? Ist ja immer von selber auch wieder besser geworden, regulierte sich mal mit mehr, mal mit weniger Mühe. Irgendwann auf jeden Fall. Rückfälle wurden meist nach 2-3Wochen wieder besser. Hoffe und denke ja auch, dass es auch diesmal so sein wird. Ich kenne ja alle Ursachen, Trigger, weiß wie ich damit umgehen habe und wie ich da raus komme. Und was ich präventiv machen könnte…
Also würde er mir nichts neues mehr erzählen können.
Aber doch habe ich die Sorge, den Absprung nicht mehr zu schaffen.
Er klopfte wieder Symptomkomplexe ab, die schon lange nicht mehr bestehen. Innere Leere, Anspannung, Selbstverletzungsdruck, suizidale Gedanken, Stimmungsschwankungen ect.
Er fragte dann, ob ich das DBT noch anwenden würde. Nicht bewusst. Wenn ich gestresst bin, mache ich aber Sport, gehe spazieren, lese, mache einen Tee. Bin halt Achtsam im Umgang mit mir selbst und schaue, was ich brauche. Also DBT, ohne dass ich drüber nachdenke.
Dies freute ihn, das seie wohl so auch das Ziel, dass ich da nicht mehr drüber nachdenken muss und es intuitiv mache.

Des Weiteren fragte er mich dann auch nach meinen Zielen. Dass alles so bleibt wie es ist, im psychischen, sozialen und beruflichen. Und die Fachweiterbildung. Und der Feinschliff bei der Bulimie.

Ich sprach es also doch an. Hin und her. Ich nahm ihm die Worte in dem Mund, ich wusste, was er sagen wollte.
Hielten uns auch nicht lange bei dem Thema auf. Äußerte halt meine Frustration darüber, dass ich nun seit Beginn der Therapie stetig zunehme, außer ich falle wieder in alte Verhaltensmuster, dann schwankt es unheimlich, nehme wieder ab. Versuche das Essverhalten in den Griff zu kriegen. Und nehme wieder stetig zu.
Ich sagte ihm halt, dass ich es absolut frustrierend finde, die Auswahl zwischen fett und Psychisch gesund zu sein oder eine Chance zu haben, abzunehmen und mich selbst damit zu zerstören. Doofe Auswahl.
Erzählte ihm, dass wie immer bei der Ernährungsumstellung irgendwann das ganze kippt und ich wieder gegenreguliere. Erbrechen, AFM, exessiver Sport.
Er fragte, ob mein Essverhalten in besseren Zeiten denn so ungesund seie. Nein, nicht per se. Aber wenn ich in fünf Jahren dann morbid Adipös bin, kann man von keiner Gesunden Ernährung reden…
Er gab an, sich aber absolut keine Sorgen deswegen zu machen. Dass er sicher ist, dass ich auch dies wieder hinbekomme, dass ich es schon ein paar mal geschafft habe. Es gab mit ein besseres Gefühl, es beruhigte mich!
Wir führten dann noch etwas Smalltag über einen Bericht bei Quarks und co zu Kalorien und Grundumsatz.

Was ich denn präventiv machen könnte, damit es mir weiterhin so gut geht.
– Soziales Umfeld aufrecht erhalten
– Belastung und Entspannung in Waage halten
– Grenzen setzen
– Achtsamkeit, Signale frühzeitig wahrnehmen
– Sport o.Ä., Dinge die mir gut tun

Er lobte mich, wie viel ich in der ganzen Zeit erreicht habe, wie hart ich an mir gearbeitet habe.
Er sieht mich nun als junge Frau, die mitten im Leben steht. Er meinte, dass in der Therapie immer das zwischenmenschliche passte. Dass er mich gerne hat und toll findet. Uii. Eigentlich macht mir das nichts mehr, wenn man mir sowas sagt, aber da hatte ich erstmal meinen Mund offen stehen und wurde rot. Damit hatte ich absolut garnicht gerechnet.  Das fand ich aber so unendlich lieb. Dass selbst er, der jede Facette von mir kennt, mich in meinen absolut unliebsamsten, ätzendsten Phasen gesehen hat, es trotzdem sagt.
Ich sagte ihm dann auch, was er mir bedeutete.

Anfang 2011 ging ich zu meiner Hausärztin. Es begannen ambulanze versuche mit Antidepressiva und Psychotherapie. Juni 2011 bis August das erste Mal stationär, Oktober des selben Jahres bis Januar 2012 dann stationäre Therapie auf einer Therapiestation, auf der ich meinen jetzigen Therapeuten kennenlernen durfte. Er fragte mich, ob ich wollen wurde, dass er mich ambulant weiter behandelt. Da ich keinen hatte und auch Angst vor weiteren reinfällen hatte, war ich ihm sehr dankbar.
Seit Oktober 2011 behandelt er mich nun. Er ist so ein toller Mensch! Ich mag ihn so gerne! Ich weiß nicht, wo ünd ob ich heute wäre, wenn er nicht gewesen wäre. Ich habe ihm so unendlich viel zu verdanken! Wie oft habe ich mich von Tag zu Tag, von Woche zu Woche gehangelt, „überlebt“, weil ich es ihm versprochen habe. Wie oft haben wir zusammen geschwiegen, gelacht, wie oft hat er auf mich eingeredet, wie oft weinte ich einfach nur. Wie oft versuchte er mir in der schwärzesten Zeit verständlich zu machen, dass das Leben noch Sinn hat und besser werden wird.
Wie oft er mich bei Rückschlägen wieder ermutigte, wieder aufzustehen und weiterzumachen.
Wie oft ich sein Emailpostfach vollgespammt habe… wie oft ich Abends stundenlang dafüber brütete, seine Handynummer anzurufen und er nie böse war, wenn ich es tat, sondern sagte, dass es gut war, dass ich mich meldete.
Ohne ihn hätte ich so vieles, das alles nicht geschafft. Das Examen, soziales Netzwerk aufbauen, Ressourcen aufbauen und fördern. Nichtmal leben hätte ich wahrscheinlich geschafft.

In zwei Monaten sehe ich ihn nun wieder.

Danach war ich wieder bei meiner Schwester. Mein Neffe ist nun bei mir, schläft die Nacht hier.
Liegt schlafend neben mir auf dem Sofa, seit 2,5h schon.
Ich muss also auch mal schlafen, donst ist er in meiner Tiefschlafphase ausgeschlafen…

Essenstechnisch war heute so lala okay. 1400kcal. Viel zu viel. Okay. Davon kann man nicht zunehmen. Ich werde viel zu fett davon. Ich muss mir was gönnen. Fett! Fett! Fett! Die hälfte der kcal hätte auch gereicht!
Aber heute morgen habe ich 100g abgenommen. Viel zu wenig! Besser als nichts. Langsam und stetig ist viel gesünder.

h1

379.: anstrengender Tag

12. Mai 2015

In der Nacht natürlich kaum geschlafen. Bauchkrämpfe, Magenschmerzen, ständig auf dem Klo. 4Uhr, 20min, bevor ich aufstehen musste, meldete sich meine Schwester. Das Kind würde kommen ( sie war schwanger) sie würde nochmal vorbeikommen. Redete dann irgendwas von Blut, der Lebensgefährte aber von ‚Fleischklumpen‘. Komische Nummer. Habe sie mal direkt gegenüber ins KH geschickt.
15min später sitze ich in der Bahn und erhalte die Nachricht ‚J. hat jetzt Notop, melde mich‘
Bei Notsectio schwirren mir viele viele Bilder im Kopf… alles keine guten. Unstillbare innere Blutungen der Mutter, kein Herzschlag das Kindes, Hypoxie des Kindes, Intubation, Hirnschaden bla bla bla…
Alles für das Kind prinzipiell riskant oder tödlich. Oder für die Mutter. Oder gleich beide.
In der Ausbildung habe ich auf Intensiv und auch im OP solchen Geschichten schon beiwohnen dürfen. Da kann ich sowas nicht gleich abschalten.
Also versuchte ich bei ihr und ihrem Lebensgefährten Telefonterror. Kein Mensch hört auf das veraltete Handyverbot in Krankenhäusern, das hatte er sich jetzt auch nicht zu wagen.
Aber viel konnte er nicht sagen. Netz war schlecht. Unterversorgtes Kind, muss raus, ihr gehts gut. 2100g im Sono ausgemessen. Da musste ich schlucken. ‚Ist aber was leicht‘ war das einzige, was ich hinausbrachte.
Aber alles gut verlaufen. 5 min nach der SMS kam das erste Bild des kleinen Fratz. Doch 2600g, quitschfidel, Mutter gehts gut.
Wie schön, dass diese Nachricht doch noch vor der Übergabe kam… konnte ich doch etwas entspannter arbeiten. Wobei Arbeit trotzdem so lala war. Aber naja… war halt auch nich soooo cool, dass das Abführmittel bis heute Nachmittag wirkte… also von der Gewöhnung hatte ich mich ganz gut entwöhnt, so scheint es… hätte ich das mal eher bedacht…

Nach der Arbeit noch Großeinkauf für eine Pamperstorte machen.

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Wenn ich das nächste Mal eine Pampers aufrollen muss und sie mit Gummi umwickeln muss, werde ich glaub ich zum Amokläufer… konnte es schon nach der 10. Pampers nimmer sehen… 
Aber naja… im nachhinein wünschte ich, ich hätte mehr Pampers und deko, dann hätte ich noch eine dritte Etage geschafft. Aber sie haben sich auch so gefreut. (und ich habe auch so schon ein Vermögen dafür ausgegeben)
Bin gerade auch erst nach Hause gekommen, nachdem ich sie besucht habe und bin richtig, richtig platt…

Heute Morgen hatte ich immerhin 100g weniger. Heute wieder zu viel gefressen. Besonders bei der Arbeit, beim Frühstück und dem plündern übriggebliebener Patienten-Mittagessen. Habe 1400kcal. Morgen nehme ich auf jeden Fall wieder zu. Kenne mich ja… dadurch, dass ich den ganzen Tag on Tour war, kann ich nun nichtmal mehr was nehmen, zu spät… sonst verbringe ich den morgingen Dienst auf dem Klo, ausschließlich.

Morgen habe ich auch Therapie. Die vorletzte Sitzung. Ich will es eigentlich mit angenehmen Themen ausklingen lassen. Nicht mit Brocken, die wir so schnell nicht gelöst bekommen.
Aber andererseits habe ich das Bedürfnis, mit ihm darüber zu reden, was er dazu sagt und rät. Ein Teil von mir will sogar, dass er sieht, dass es mir nicht so gut geht, dass es noch Probleme gibt, dass er nicht so schnell einfach aus meinem Leben treten kann. Ich kann das nicht alleine. Ich bin noch nicht so stark, ich brauche weiter diese Sicherheit, dieses sicheren Kokon.
Böse, egoistische Gedanken.
Wieder mit der ES Menschen manipulieren. Manchmal Immer häufiger bin ich mir echt zu wieder.
Ein Teil von mir war doch eigentlich so stolz, die Therapie nun geschafft zu haben, Medikamente und Ärzte/Therapiefrei zu sein. Wo ist er nun denn hin?  Wo nur ist mein erwachsenes, konstruktives Ich hin?

Mein perfides Hirn denkt, dass ich doch besser 10kg seit dem letzten Termin vor einem Monat abgenommen hätte, dann hat es mehr Krankheitswert als in einem Monat 6kg. Zumal es mit dem momentan so aufgeblasenen Bauch sicher so aussieht, als hätte ich sogar zugenommen…

Verstehen müsst ich mich…

h1

377.: Willkommen, liebe Destruktivität…

11. Mai 2015

Gestern einen FA gehabt. Ihn mir auf Toilette wieder durch den Kopf gehen lassen. Danach Abführmittel getrunken, die halbe Nacht auf Klo verbracht.
Normale Dragees hatte ich keine. Drei dörfer weiter wollte ich gestern nicht fahren. Hätte mit dem Rad pro Strecke 9km gehabt. Nö. Also Darmreinigunslösung. War sowieso effektiver.
Und 200g heute morgen drauf. Tolle Nummer. Beim nächsten Mal gibts noch Tabletten gehen Wassereinlagerungen dabei.
Heute morgen ging es mir aber erstaunlich okay. Hätte mit Müdigkeits- und Kreislaufproblemen gerechnet. Doch mein einziges Problem war beim Arbeiten der Muskelkater, der mich bei schnellem gehen und Treppen steigen ziemlich aufgehalten hat.

Aber irgendwie müsste ich mich über mich selber ärgern. Das erste Mal seit Monaten wieder so einen Rückfall.
Stattdessen ging ich nach der Arbeit in der Apotheke Coffeintabletten und Abfíhrmittel einkaufen. Schön nach der alten Masche, beides in unterschiedlichen Apotheken, in denen ich lange nicht mehr war, zu holen.
Eigentlich gehöre ich bestraft… -.-

h1

376.: Enttäuschung

10. Mai 2015

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Gestern habe ich zwar nicht so trainiert, wie ich eigentlich wollte und sollte, habe aber dafür das Essen dann angepasst.
Ich hätte eigentlich nicht zunehmen können, immerhin habe ich ja doch 2,5Stunden trainiert, wenn ich nicht so intensiv wie die vortage. Dennoch waren es heute 1.8kg mehr. Kann es noch immer nicht so recht glauben. Doch habe mich mehrfach vergewissert. Es stimmt.
Bin zutiefst frustriert. Hatte mich am liebsten gleich wieder ins Bett gelegt und mir die Decke über den Kopf gezogen. Wäre am liebsten erst morgen früh wieder aus dem Bett gekrochen, vielleicht wäre da alles wieder gut?
Nach vier Tagen, an denen ich jeden Tag 2,5-3,5Stunden trainiert habe, tut mir heute alles weh. Mache heute Trainingspause, muss mich morgen auf der Arbeit noch bewegen können.
Da sind die freien Tage auch wieder vorbei…
Ab dem 22. habe ich aber Urlaub, ist ja auch nicht mehr lange. Über zu wenige freie Tage kann ich mich wieklich nicht beschweren. Zur Zeit baue ich nämlich Überstunden ab…
Habe eben Spargel gemacht, meine Schwester hat mir gestern 2kg aus Holland mitgebracht, wo sie irgendwie nur ein viertel dessen kosten, was man hier geben muss. Somit kann es nun mein Alleinnahrungsmittel werden. Ich liebe Spargel sowieso.
Auch wenn er mich eben zwei Stunden Arbeit gekostet hat und ich dachte, dass ich nie mit dem schälen fertig werde.

Ich hoffe nur, dass das Gewicht morgen wieder weg ist…
Mein destruktives, frustriertes Ich hat nämlich eher weniger konstruktive Ideen, wie ich schneller und effektiver dran arbeiten könnte… aber wenn ich einmal wieder in diese Spirale gerade…? Schon jetzt merke ich, wie ich dem früheren Verhalten und Denken wieder näher komme…

h1

374.: …und das Glück ist mit den Dummen.

9. Mai 2015

Zum Glück somit dann auch bei mir. Da ich gestern Abend nirgends Abführmittel gefunden habe, musste ich mich die ganze Nacht damit abfinden. Dementsprechend schlecht schlief ich auch.
Doch heute morgen hatte ich dann ein kg weniger. Vielleicht durch den ganzen Coffein-Konsum? Schwemmt ja aus…
Werde es merken. Wenn morgen wieder was drauf ist, war es davon.
War gerade einkaufen. Kam an einer Apotheke vorbei.  Die Versuchung, für schlechte Zeiten AFM zu horten, war da. Aber wenn ich damit wieder anfange… ich schlittere dann wieder immer tiefer hinein.
Also ging ich schweren Herzens auf dem Hin- und Rückweg daran vorbei, ohne AFM oder Coffeintabletten zu holen. Letztere habe ich auch nicht mehr viele.
Von dem ganzen Sport tun mir heute die Arme, Schultern und der Bauch fies weh. Frühstücke gerade Hänchen-Kassler und Fructiv-Saft. Ich hoffe, die 354kcal sind gut investiert, dass ich gleich den Sport durchhalte…
Heute muss ich noch, wenn ich heute durchhalte, kann ich morgen erholen!
Ab Montag muss ich wieder arbeiten, besser also, wenn ich morgen den Muskeln mal was Ruhe gönne, damit ich mich beim arbeiten immerhin noch bewegen kann.

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…in der Hoffnung, dass der heutige besser als der gestrige wird…

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372.: […]

6. Mai 2015

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Nach neun Tagen durcharbeiten war ich nun heute froh, frei zu haben. Die letzten beiden Frühdienste war ich auch wahnsinnig k.o., zumal es sehr stressige Dienste waren.
Wuch wenn sie im Grunde positiv waren. Der Stationsleiter war verwundert, warum ich denn Unsicherheit wegen des auslaufenden Vertrages hätte, für ihn war es klar, dass ich einen unbefristeten bekomme. Und er meinte, dass er mich mit als eine der ersten in der Fachweiterbildung sieht. Es hat mich wirklich glücklich gemacht!

Heute hatte ich dann den ersten Tag frei. 10:30 Uhr aufgestanden, schnell auf die Waage und frisch machen, 10:50 im Fitnesstudio, 2,5 Stunden trainiert insgesamt bis 16Uhr da gewesen. Dank erneuter Gewichtsabnahme gut gelaunt und hoch motiviert.
Bei der einen Stunde Ergometer habe ich über Beatmung gelernt. Zumindest 50min, dann konnte ich das Gelesene nicht mehr realisieren, war dann zu viel auf einmal…

Zu Hause angekommen, dankte der Körper mir den Sport mit Kopfschmerzen und Übelkeit.

B. kam vorbei, hatte sich vorher schon angekündigt, wollte mit mir auf einen Thermomix-Abend und danach noch 2 Stunden zum Sport. Einmal Bokwa, einmal Bauch-Beine-Po. Hatte es auch eingeplant, aber mein Körper hatte da etwas gegen. Ich bekam die Kopfschmerzen einfach nicht weg.
Thermomix hatte sie schon abgesagt.
Doch wollte sie mit dem Hund gehen, Essen machen, zum Sport.
Mir fiel dann um 16:30Uhr auf, dass ich ja noch garnichts gegessen habe und fast nur Kaffee getrunken hatte. Ich hatte es einfach vergessen.
Also zur Überbrückung ein Proteinriegel nach Novalgin und MCP gefuttert und ein Glas Wasser getrunken.
Hatte auch etwas geholfen. Aber nach den Essen ging es mir wunderbar, wollte zum Sport, B. war aber müde und wollte nicht mehr. So etwas froh bin ich schon darum, bin heute wahrscheinlich schon an meine Grenzen gegangen.
Aber ich habe noch vier Tage Zeit. Zeit, um viel zu trainieren. Zeit, um noch weniger zu Essen. Zeit, um noch mehr abzunehmen.

h1

371: Befürchtung bestätigt.

1. Mai 2015

Ich wusste es! Ich wusste, dass ich fettes *** wieder zunehmen würde.
Und so war es dann heute morgen auch. +400g. 1200kcal hab ich gestern in mich hineingefressen. Nach dem Motto, mir mal was tolles zu gönnen, habe ich mir einen Salat vom Italiener für die Arbeit geholt. Hatte ja „nur“ fast 1000kcal. War halt mehr Käse, Schinken, Tunfisch, Ei als Salat.
Und die ganze Woche keinen Sport gemacht. Scheiß Spätdienst-Woche… da kommt man zu nichts.
Nächste Woche habe ich Frühdienst bis Mittwoch, dann frei. Da werde ich im Fitnessstudio zu Hause sein!
400g Zunahme sind zwar nicht wahnsinnig viel und schnell wieder runter, doch sie frustrieren mich immens.
Gestern war ich um 22Uhr zum Glück dann noch einkaufen, wie ich es eigentlich die ganze Woche vorhatte. So konnte ich mir dann immerhin selber einen Salat machen. Er ist seeehr üppig, sogar mit Schinken und etwas Patros. Aber dann freue ich mich immerhin drauf und esse nicht nebenher. Und trotzdem gat die Großfamilien-Portion „nur“ 400kcal inklusive Dressing. Kommt also deutlich besser als der Italener-Salat…
Da es meine einzige Malzeit bleiben wird, die auf Abends in der Spätdienst – Pause geplant ist, ist es ja ganz akzeptabel. Vielleicht gibt es ja noch einen Proteinriegel… mal sehen…

Arbeit war die ganze Woche sehr angenehm. Gestern hatte ich dann auch mal eine orientierte Patientin, die mit mir und der Umgebung auch mal was anzufangen wusste. Vergleichsweise sehr angenehm, wenn man mal das EKG nicht gie ganze Zeit auf Artefakte hin beobachten muss, die einen Anhalt darauf geben, dass Patient gerade wieder auf dem Weg nach Hause oder zur Mäusejagd ist.
Mir wurde übergeben, dass die Patientin anstrengend seie, die ganze Zeit irgendwas haben wollen wurde, schwer mit Schmerzmittel abzudecken seie. Aber sie ist ja auch Privat… sie hatte sich schon über den Lärm, die Gespräche und das Lachen beschwert. Meine Aussage, dass ich mich auch beschwert hätte, wenn ich gerade aus der Narkose aufwache und so einen Lärm um mich hätte, wurde mit bösem Blick gestraft.
Ich ging in das Zimmer, begrüßte die Patientin. Weiterhin schmerzgeplagt. Eine Knieendoprothese ist von den Schmerzen auch nicht ohne… sah in die Kurve. Bis 5mg des Medikamentes durfte sie auf einmal haben, hat bisher immer 2 bekommen. Also gab ich ihr die 5, guckte, dass das Bein angenehm lag und brachte ihr ein Eis zur Kühlung. Versprach ihr, auf Station Zahnprothese, Uhr, Kosmetikbeutel zu holen. Absolut ungeliebte Aufgabe, dirch das Haus zu rennen und mit den Kollegen der Station zu suchen, wo die Patienten bloß dieses oder jenes versteckt haben könnten. Aber es trägt auf jeden Fall zum Wohlbefinden bei, man fühlt sich besser aufgehoben.
Als ich wiederkam, schlief die Patientin leicht und wurde wach, als ich ihre Sachen abstellte. Schmerzen weg, absolutes Wohlbefinden. Und wie nett ich doch seie, danke, danke, danke.
Immer mal wieder brachte ich ihr die Pfanne oder was gegen Schmerzen. Abends drehte ich sie auf ihre Lieblingsseite, zug ihr ein Unterhöschen an und rieb den Rücken in. Hin und wieder erhielt sie mal einen Tee.
Abends beim frischmachen redeten wir ausgelassen über dieses und jenes. Sie gab an, nun doch optimistischer zu sein, vorher Angst gehabt zu haben, dass die Schmerzen nie besser werden und sie ein Pflegefall werden würde.
Also auf mich machte sie nicht einen nervenden Eindruck. Ich fand sie nett, jedoch besorgt und ängstlich, dabei aber für alles sehr dankbar und sich immer wieder entschuldigend, wie viel arbeit sie nun doch machen würde. Aber darf man das denn nicht auch ängstlich und besorgt sein?

h1

369.: Relativierungen…

27. April 2015

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Wie gerne ich diese Meldung Abends von meiner App bekomme.
Ich trage alles, was ich esse, zeitnah ein. Esse in der Regel sowieso nur eine Malzeit, Abends, im Spätdienst am frühen Abend. Im Frühdienst gezwungenermaßen auch morgens. Überfliege es abends. Bekomme Panik wegen der Mengen. Subjektiv gesehen. Mir rattert durch den Kopf, was ich verdammt noch mal hätte besser doch weggelassen, was von all dem absolut überflüssig war. Sowieso gehöre ich in vielerlei Hinsicht gesteinigt.
Rationales Ich will dann relativieren, dass es ja doch nur soundsoviel Kalorien waren, dass Ottonormal-Mensch soundsoviel Kalorien braucht, dass es doch zu wenige sind und ich doch etwas mehr auf mich achten müsste.
Rationales Ich wäre dafür lange Zeit windelweich gekloppt worden, mitlerweile darf es aber so in die essgestörten Gedanken hineinblöken. Es wird nur mehr oder weniger drauf geachtet.
Aber wenn ich dann am Abend in der App den Tagebucheintrag abschließen möchte und es mir oben gezeigte Warnung bringt, beruhigt es mich. Auch wenn rationales Ich die ganze Zeit schon sagte, dass unter 1000kcal nich so dolle ist und bei der Warnung ’siehste‘ gröhlt, muss essgestörtes Ich manchmal dabei schon etwas nachdenken, dass es ja doch nicht zu viel war. Vielleicht…
Heute hatte  ich Beispielsweise ein wahnsinnig mulmiges Gefühl, schlechtes Gewissen, weil ich so Lust auf Schokolade hatte und einen Kakao getrunken habe.
‚Hätte des denn nicht die Hälfte auch getan? Oder ein viertel? Oder hättest du es nicht gleich ganz weglassen können?‘
Die App sagte mir somit, dass ich es durfte. Auch in der Menge.
Mal sehen, was meine Waage denn dazu meint. Denn Sport gab es ja keinen…
Und wie jeden Abend lasse ich ihn nun wieder mit der Angst vor der Waage ausklingen…

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368.: auf in den Alltag…

27. April 2015

Ab heute wieder arbeiten. Sechs Tage frei sind nun um. Ich freue mich aber aufs arbeiten. Etwas habe ich es wirklich vermisst.
Heute morgen hätte ich am liebsten ein Freudentänzchen hingelegt. Trotz der riesigen Befürchtung, ich hätte zugenommen, habe ich ja doch abgenommen.
Habe mir dann das Essen für die Arbeit vorbereitet. Grünen Spargel, gebraten, dazu Salat.
Bin damit so um die 250kcal. Damit bin ich auch an einem Trainigsfreien Tag dann doch nicht so hysterisch. Und es liegt nicht so schwer im Magen. Wobei das sicher auch zu einem großen Teil Kopfsache ist. Wenn mir ein Essen sicher vorkommt, habe ich es selten, mich so vollgestopft zu fühlen.
Gut gelaunt, mit lauter Musik, schälte und schnippelte ich also vor mich hin. Der erdte Dpargel, den ich dieses Jahr zubereitete. Ich liebe Spargel.
Da ich dadurch aber die Zeit vergessen habe, kam ich jedoch etwas ins Rudern…
Habe Britta aber die hälfte des Spargels aber doch noch bringen können. Sie freute sich. Wir wechseln uns immer ab, wer denn den Spargel macht. Britta war schon dran.
Nur schade, dass ich keine Zeit hatte, ihr noch was dabei zu machen. Hänchenbrust oder so. Aber auch so freute sie nich.
Nun sitze ich im Zug zur Arbeit. Dieser Tag hat Potential, sehr gut zu werden.
Mal sehen, ich gehe optimistisch ran..

h1

356.: Letzter freier Tag…

27. Juli 2014

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Die Nacht war sehr gut, habe mit kleinen Unterbrechungen durchgeschlafen, wobei diese dem Moviprep verschuldet waren. Habe es ja auch recht spät erst getrunken…
Am morgen fühlte ich mich aber sehr ausgeruht, keine Kreislaufprobleme oder sonstiges, womit ich mich derzeit herumschlage.
Die Waage zeigte heute morgen 400g mehr als sie noch gestern zeigte. Verdienterweise, doch trotzdem fühlte ich mich damit schlecht…
Doch wollte ich mir den Tag hierdurch nicht ruinieren lassen. Nicht schon wieder, nicht wie sooft schon…
Heute habe ich dann auch mit der Vitamin B12- Kur begonnen. Wollte damit zwar gestern anfangen, doch dachte ich da nicht mehr dran. Aber ich denke, dass die täglichen 9kcal gut investiert sind, tat mir beim letzten Mal schon sehr gut. Weniger Ermüdung, mehr Kraft etc.

Da heute mein letzter freier Tag war, wollte ich heute meine Wohnung weiter auf Vordermann bringen, die Wäsche also abhängen, eine Maschiene noch waschen, Geschirr spülen.
Nach dem Abhängen, waschen und aufhängen der Wäsche verließ mich jedoch meine Motivation.
Doch hatte ich mir vorgenommen, mir heute doch nochmal etwas Sonne zu gönnen.
Spatzierte also mit Picknickdecke, Kissen und Hörbüchern im Gepäck zur nächsten Wiese. Habe mir da dann eine Stunde die Sonne auf die Haut scheinen lassen, bis es mir wirklich zu heiß war.
Bin dann nach Hause, habe geduscht und sitze seitdem vor dem Fernseher.
Hatte mir eigentlich überlegt, als Belohnung für die Wäsche mir heute Abend ein Wassereis gönnen wollte. Doch nun, wo es soweit ist, kommen mir nun Zweifel.
Zwar habe ich einen Teil meiner Abmachung eingehalten, habe die Wäsche gemacht und mir selbst was gutes getan, doch habe ich mich nicht um das Geschirr gekümmert.
Zudem habe ich ja auch keinen Hunger. Wieso sollte ich mir dann das Wassereis zu Gemüte führen? Dann doch lieber morgen, wenn ich es wirklich essen will.
Also lasse ich es doch lieber. Hab mir aber einen Tee gemacht und ein Bonbon gegönnt. Ist ja auch schonmal sehr angenehm, war mir mehr wert als den kurzen Genuss des Wassereises.
Zudem spare ich mir lieber die Kalorien für Morgen. Wer weiß, ob ich morgen im Spätdienst um das Essen drumherumkomme. Weiß nicht, mit wem ich Dienst habe. Und habe Angst, dass ich auf der Arbeit schwach werde… aber mir fällt einfach nichts sicheres ein, was ich dort essen könnte. Habe schonmal überlegt, Gurke klein zu schneiden, mit Wasser und Kräutern anzumachen. Gurkensalat. Sieht doch dann gut aus. Aber… ist mir ja auch schon zu viel… Ich werde einfach sagen, dass ich zu Hause sehr gut zu Mittag gegessen habe, deswegen keinen Hunger habe. Vielleicht komme ich dann auch ohne blöde Blicke aus…
Doch ich mache es auch etwas von meinem Kreislauf abhängig. Ich bete drum, dass der mir keine Probleme macht, doch sonst muss ich zur Not,  zugunsten der Leistungsfähigkeit in den sauren Apfel beißen und irgendwas mir zuführen.
Aber ich weiß nix, womit es mir dann, in der Situation auch gut gehen würde…

Auch habe ich schon etwas Sorge vor der Therapie in 1,5Wochen. Mein Therapeut fragt ja dann immer, was mich in der Zeit nach der letzten Stunde denn beschäftigt hätte. Was soll ich da sagen? Mein Therapeut ist der Auffassung, dass derzeit alles sehr gut im Moment ist. So war es ja auch noch vor fünf Wochen…
Mein Essverhalten war vorher ja so stabil… es war alles gut, fühlte mich ja auch gut damit. Nur dass ich mehr und mehr und mehr zunahm. Diätversuche glitten immer wieder in einen Rückfall, doch konnte ich diese dann schnell erkennen und den Rückwärtsgang einlegen. Doch diesmal ist es ja anders…
Aber ich will auch gerade nichts daran ändern. Ich habe Angst davor. Es funktioniert ja gerade auch so gut. Ich will es im Moment nicht aufgeben. Aber ich habe Angst davor, meinem Therapeuten das zu sagen. Wie er reagiert.
Er ist immer unendlich toll. Immer wertschätzend, akzeptiert mich immer, egal was ich sage und welche Haltung ich zu etwas habe, immer darauf bedacht, dass es mir gut geht.
Beim letzten stärkeren Rückfall drohte er mir mit der Klinik, sagte, er mache sich Sorgen.
Ich will nicht, dass er sich wegen dem sorgt, wie ich aussehe, was ich sage oder mache. Ich will nicht, dass er wieder Essprotokolle sehen will, dass er in der Stunde wieder besorgt drüber brütet.
Doch wenn ich ihm etwas verschweige, merkt er es sofort. Zudem würde es dann zwischen uns stehen. Das ist ja auch nicht gut.
Ob ich ihm eine Mail schreiben soll, in dem ich es schonmal verbalisiere, frage ich mich. Es ist für mich immer ein sehr gutes Hilfmittel, um mich verständlich zu machen, um die Stunde thematisch schonmal vorzubereiten. Ist ja eigentlich auch für beide Seiten gut…
Aber dafür habe ich ja auch noch Zeit. Zeit, in der ich einfach hoffen kann, dass sich das Problem von alleine löst.
Aber naja. Das wird wahrscheinlich ein Traum bleiben. Zeit habe ich aber trotzdem ja…

h1

333.: Bäh…

17. Juni 2014

Heute ist irgendwie wieder so ein Bäh-Tag.
Aufstehen – Bäh.
Mein Spiegelbild – Bäh.
Meine Stimmung – Bäh.
Das Wetter – Bäh.
Meine Motivation – Bäh.
Heute kann ich wieder weder mich, noch irgendwen oder irgendwas leiden.
Es fing schon damit an, dass ich aufgestanden bin und mir dachte, dass ich mal wieder auf die Waage müsste.
Auch wenn ich sonst seit Jahren immer zweimal am Tag auf die Waage stieg, habe ich es ja geschafft, mich soweit von ihr unabhängig zu machen. Aber ich war nun ja einen Monat nicht mehr drauf. Und zwischendurch brauche ich sie Mal als Kontrolle, dass nicht alles ganz aus dem Ruder läuft. Damit ich weiß, ob ich denn wirklich essen dürfte.
Ich wusste eigentlich schon vorher, dass ich zu viel gegessen und zu wenig Sport getrieben habe, als dass ich hätte abnehmen können. Doch als ich dann heute morgen die Zwei kg mehr dort stehen sah, war eigentlich der Tag direkt schon gelaufen.
Sofort begann die Gedankenspirale wieder. Sofort schrie das Teufelchen wieder, wie scheiße, wiederwärtig und sonst noch was ich seie. Das ich gefälligst mein Laufpensum erhöhen solle, hier und da Kalorien sparen solle, dass fett sein genauso ungesund seie wie kotzen, dass ich doch lieber wieder kotzen solle, als immer und immer fetter zu werden.
Ich versuche dann objektiv zu sein. Und es ist immernoch so wahnsinnig schwer.
Klar ging es mir mit der Bulimie nicht gut. Nicht nur wegen des Erbrechens. Auch wegen den Medis, die ich mir nach belieben eingeworfen hatte. Auch, weil meine Kontrolle über Essen, Kalorien, Sport, Gewicht mir für nichts anderes mehr Raum ließen.
Doch dann kommen die Erinnerungen mit der ‚War-doch-alles-eigentlich-garnicht-so-schlimm‘-Brille: wie gut es sich anfühlte, Tagelang nicht zu essen. Wie erfolgreich ich mich fühlte, als ich immer und immer weiter abnahm. Die einen Bewunderten mich, die anderen machten sich Sorgen. Noch vor Oktober 12 habe ich es 21Tage geschafft nicht zu essen. Hätte es sicher auch länger geschafft, wenn mein Therapeut mir nicht gedroht hätte und ich nicht zusammengeklappt wäre.
Aber es müssen ja auch keine 21Tage sein. Es könnten ja weniger sein. So als Art Fasten-Kur. Es reinigt ja auch den Körper und den Geist. Und derzeit habe ich ja auch Urlaub. Da fällt es keinem auf, da muss ich körperlich auch nicht so belastbar sein.
Und wenn ich abnehme, fühle ich mich wohler, alles würde einfacher und besser werden.
Es sind alles kranke Gedanken. Aber noch immer finde ich sie unendlich verlockend.

Wie häufig habe ich ja nun versucht, wirklich gesund abzunehmen? 
Und jedes mal Artet es aus…
Von ‚Ich mach ein bisschen mehr Sport‘ falle ich dann wieder in ein ‚ich mache den ganzen Tag Sport, ich muss alle aufgenommenen kcal abtrainieren, ich vernachlässige alles, was mir wichtig ist, denn es steht meinem Sport im Wege. Abends nicht schlafen gehen, ehe alle kcal abtrainiert sind, besser noch so 200-300kcal mehr.‘
Von ‚Ich achte nun wieder etwas mehr auf meine Ernährung, etwas gesünder und ein paar kcal weniger, damit ich abnehme‘ Wird dann ‚wieder das Essen wiegen, um bloß nicht ein gramm zu viel drauf zu haben. Kcal-Rechnen. Immer großzügig aufrunden. Mich über die kcal erschrecken, weiter reduzieren. Tagsüber nichts essen. Was ist, wenn ich abends essen will und keine kcal mehr übrig sind? Abends dann doch nicht essen, Abends essen macht dick, soo viel Hunger habe ich ja auch nicht. Wiegen. Einmal am Tag reicht nicht. Differenz explizit notieren. Wiegt die Waage auch richtig? Mit zweiter Waage vergleichen, höheres Ergebnis ist das richtige. Explizit alles auf das gramm und die Minute genau dokumentieren. Verbote. Überall alles verboten. Alles hat zu viele Kalorien, alles macht Appetit auf mehr. FA. Erbrechen, Laxantien, Diuretika, Selbstvorwürfe, Selbsthass.‘
Jede normale, simple Diät ist, ohne dass es mir gleich aufgefallen war. Es ist mir immer erst zu spät aufgefallen, dass sich aus ein bisschen mehr Sport oder bisschen kalorienbewussterer Ernährung absolute Kontrolle und eingentlich wieder Kontrollverlust durch das essgestörte Verhalten entwickelte.
Wieso darf ich denn nicht auch verdammt noch mal eine einfache Diät machen wollen, ohne dass ich wieder komplett abstürze? Ich möchte echt einmal wie ein normaler Mensch sein, der Punkte zählen kann und trotzdem Lebensqualität behält und ohne Probleme wieder aufhören kann, wenn es reicht.
Wieso kann es denn nicht manchmal einfach mal einfach sein?

Heute habe ich dementsprechend nicht viel gemacht. Mich wie oben mit mir selbst auseinandergesetzt, aufs Sofa gelegt, Hörbuch gehört, eingedöst, einkaufen gewesen und Rezept abgeholt. Etwas gegessen. Dann war eine Freundin gegen 19Uhr noch da. Sie wollte, dass ich mit ihr einkaufen fahre. Nachdem wir danach fertig waren, gabs Resteessen von gestern und der Dips, die wir kurz zuvor gemacht haben.
Dreht sich alles immer nur ums essen, frage ich mich in solchen Momenten böse. Heute fokussiere ich mich einfach nur wieder mehr darauf, versucht eine andere Stimme es besänftigend. Am liebsten würde ich dieser Stimme manchmal gerne eins drüberhauen. 
Aber wenn man es wieder aus Schematherapeutischer Sicht sieht, meldete sich da mein Gesunder Erwachsener. Und der sollte statt vermöbelt zu werden eigentlich gefördert werden. Aber nicht heute…
Also aß ich ein wenig mit, dansch kuschelten wir uns wieder auf ihr Sofa und murrten über unseren doofen Tag, über das doofe Wetter und die Unmotiviertheit, die uns heute beide traf.
Den Rest der Woche habe ich bisher noch keinen Plan. Und das ist, wenn ich morgen mit derselben Stimmung aufwachen sollte, nicht gut…
Morgen früh werde ich einen großen Bogen um die Waage machen, auch wenn ich eigentlich schon gerne draufgehen würde. Rechne dann mit einer Tendenz… aber nein, das verstärkt nur mein Essgestörtes Verhalten.
Aber vielleicht ist morgen ja angenehmeres Wetter. Zum in den Park legen ist es ja leider wieder zu kalt, doch wenn es morgen früh nicht regnet, könnte ich ja an der Rur entlanglaufen. Das tut mir ja eigentlich auch immer ganz gut. Ist schöner auf jeden Fall als der Crosstrainer zu Hause…
Und eigentlich habe ich auch noch einige Freunde, denen ich noch schreiben könnte…

h1

324.: unbeschwert

3. Juni 2014

Derzeit läuft soweit alles gut.
Ich habe meinen Vertrag nochmal verlängert bekommen, Arbeit ist also gesichert. Finanziell entspannt sich alles soweit. Habe meine Schulden mal angegangen, die ich ja wirklich Jahre vor mir hergeschoben habe, vieles komplett beglichen, ein Großteil ist getilgt. Beruhigt soweit auch schonmal.
Therapie wurde nun auf einen Monatlichen Rahmen gedehnt. Habe ja nur noch 12Stunden, so habe ich dann doch mehr davon. Anfangs verunsicherte es noch sehr. Doch nun ist es seit zwei Monaten so und es ist garnicht mal so schlimm, wie ich es anfangs vermutete…
Meine Medikation ließ ich vor zwei Wochen schonmal reduzieren. Ich will nicht auf Dauer davon abhängig sein. Ich will nicht immer Tabletten futtern müssen. Valdoxan wurde nun erstmal reduziert, im nächsten Schritt abgesetzt. Venlafaxin wäre dann als nächstes dran. Doch bei der Dosis dauert es ewig, bis man das mal ausgeschlichen hat… aber nur Geduld!
Ich spüre zwar, dass sich mit dem weniger Valdoxan mein Schlaf verändert hat, nicht mehr so tief und mit mehr aufwachen in der Nacht ist, doch ist das noch recht leicht zu kompensieren und schränkt mich über Tag nicht ein.
Mittlerweile gibt es nur noch wenige dysfunktionale Verhaltensmuster. Ich kompensiere nicht mehr mit Coffeintabletten, Essen oder Shoppen. Lasse eher mal meinen Frust an den dementsprechenden Personen aus, statt an mir.
Ich brauche nicht perfekt zu sein. Das ist niemand, das kann niemand sein. Auch ich kann Fehler machen, lerne ja schließlich auch aus diesen.
Ich weiß, dass ich wirklich einige Positive Seiten habe und andere, die eher ausbaufähig sind.
Mein Essverhalten ist jedoch immer wieder ein auf-und ab. Ich merke schnell, wenn ich in den Teufelskreis zurückgerate. Und das passiert eigentlich immer, wenn die Waage mehr oder auch weniger als das vorherige mal zeigt. Ich gehe mittlerweile eigentlich nur noch einmal pro Woche drauf. Doch merke ich dieses Hochgefühl aufkommen, wenn die Waage weniger zeigt, dass ich darüber nachdenke, wie ich denn wo kcal sparen könnte, so ich mehr Sport einbauen könnte ect.
Bei einer Gewichtsabnahme habe ich gleich wieder das Teufelchen im Kopf, welches mir erstmal aufzählt, was ich wann alles gegessen habe. Da kommt gleich wieder der „Ich muss…!“-Gedanke auf. Da denke ich dann häufiger auch, dass es doch eigentlich mitten in der akuten Phase garnicht so schlimm war. Mir ging es Beispielsweise ja auch erst ab 17 Fastentagen schlecht, war nach 21 zusammengeklappt. Aber hab dafür da immerhin 10kg angenommen. Wenn ich dann also eine Woche nix esse?… 7-10Tage schaffe ich von der Kondition her dann auch Sport. Dann wäre da wieder was drin…
Bla bla bla… sowas schießt mir dann in den Kopf.
Schwer ist auch noch das Gefühl, Satt zu ertragen. Satt ist für mich noch immer sehr, sehr negativ behaftet. Mit Schuld, mit Reue, mit Versagen, mit Fett werden, mit dem Gefühl, es zurückbringen zu müssen.
Aber es kann ja auch nicht alles von jetzt auch gleich weg sein.

Die Therapiestunde letzte Woche war sirklich sehr angenehm. Nach vier Wochen das erste Mal wieder da. Hatte vorher noch, weil ich so viel Arbeiten war und nicht wirklich Lust hatte, überlegt, ob ich nicht mit irgendeiner Ausrede drumherumkomme. Wollte ihm da ja auch nicht einschlafen… war trotzdem aber hingegangen.
Ich hatte kein spezielles Thema.
Also reflektierten wir zusammen, was sich denn in den zwei Jahren verändert hat.
Ich bin selbstbewusster geworden. Ich kann mittlerweile reflektierter und objektiver mir und anderen gegenüber sein, lasse mir nicht mehr alles gefallen.
Ich habe einen gefestigten Freundeskreis, der mir mittlerweile aber auch wirklich einiges bedeutet. Ich will mittlerweile nicht mehr nur immer alleine sein. Aber laufe vor dem alleine sein auch nicht weg.
Ich fordere mir die Hilfe ein, die ich brauche, versuche nicht mehr, es irgendwie alleine zu schaffen, nur um keinem zur Last zu fallen.
Ich weiß mittlerweile, was mir wirklich körperlich und seelisch gut tut und wende es an.
Mein Therapeut sagte dann noch, dass ich anfangs, besonders noch im stationären Setting mir alle Menschen auf Distanz gehalten habe, zu keinem eine Beziehung aufgebaut habe, voller Unsicherheiten allem gegenüber gewesen bin und eigentlich immer nur parathym vor mich hingelächelt hätte. Dass ich mittlerweile aber offener geworden bin, dass man mir Emotionen mittlerweile auch ansehen kann, dass ich aber auch nicht mehr immer sage, dass es mir gut geht, nur weil es dem Gegenüber weniger Arbeit macht.
Dass es vorher immer so gewesen ist, dass je ‚aufgedonnerter‘ ich in der Klinik oder ambulanten Stunde war, er sich desto mehr Sorgen machen musste, weil es mir dann schlechter ginge.
Doch dass er nun den Eindruck hat, dass es sich gewandelt hatte, dass ich Makeup und Outfit so nutze, wie ich mich wohlfühle, nicht so, wie ich am besten meine Stimmung kaschieren kann.
Ich musste so lachen, weil er ja da total ins Schwarze getroffen hat.
Aber mittlerweile ist es ja wirklich so, dass je mutiger mein Makeup ist, desto besser bin ich gelaunt. Und es ist meist derzeit eher Farbenfroh.
Dass er mittlerweile das Gefühl hat, dass vor ihm eine junge, selbstbewusste Frau sitzt, die mit beiden Beinen mitten im Leben steht, die im Leben angekommen ist.
Und dass all das meine Arbeit sehe, weil ich so viel an mir gearbeitet hätte und arbeiten würde.
Fand ich irgendwie voll süß. Als hätte ich das irgendwie alleine hinbekommen… o.O
Aber da meint er ja, dass er nur Anregungen gibt und ich die Hauptarbeit mache.
Dass er mich aber dann Stundenlang mit der Nase auf gewisse Fakten hauen musste, dass ich einfach zwischendurch mit dem Kopf im Sand abgetaucht war und da nimmer rauskommen wollte, vergisst er da wohl… aber er meint ja, dass das ja dazugehöre und ich ohne jetzt nicht so weit seie…

Ich hoffe, es wird erstmal weiter so laufen.
Doch zwei Dinge machen mir Angst…
1. Was ist, wenn die Depressionen doch wiederkommen? Was ist, wenn sie einfach nur wegen dem mehr an Sonne weg sind. Was ist, wenn die Tabletten absetzten doch die falsche Entscheidung ist?
2. Was ist, wenn ich doch nicht ohne die Therapie kann? Was ist, wenn ich doch weiter noch Hilfe brauche, wenn dann aber keiner mehr da ist?
Ich habe Angst, dass sie dann doch alle zu schnell weg sind. Ich habe Angst, selbstständiger zu werden, keine Hilfe mehr zu brauchen. Diese Opferrolle tat manchmal auch ganz gut. Dieser Schutz, diese Käseglocke, dass einem die Verantwortung abgenommen wurde, man verstanden wurde, egal wie unverständlich das Verhalten war, dass man sich einfach gehen lassen konnte.
Ich habe Angst, dass ich es nochmal bräuchte und dann keiner mehr da wäre..
Aber das soll erstmal nicht mein Größtes Problem sein.
Erstmal genießen, dass es ist, wie es ist.
Dass mein größtes Ärgernis am Tage ist, dass auf Arbeit viel zu tun war und es auf dem Heimweg regnete.
Dass ich nun ins Bett gehe, mit Hörbuch und der Hoffnung auf schönes Wetter morgen früh wegen des joggens, einschlafen werde 🙂

h1

Geschützt: 197.: Angst.

8. Mai 2013

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h1

Geschützt: 175.: Ich mache mich glücklich!

16. Februar 2013

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