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379.: anstrengender Tag

12. Mai 2015

In der Nacht natürlich kaum geschlafen. Bauchkrämpfe, Magenschmerzen, ständig auf dem Klo. 4Uhr, 20min, bevor ich aufstehen musste, meldete sich meine Schwester. Das Kind würde kommen ( sie war schwanger) sie würde nochmal vorbeikommen. Redete dann irgendwas von Blut, der Lebensgefährte aber von ‚Fleischklumpen‘. Komische Nummer. Habe sie mal direkt gegenüber ins KH geschickt.
15min später sitze ich in der Bahn und erhalte die Nachricht ‚J. hat jetzt Notop, melde mich‘
Bei Notsectio schwirren mir viele viele Bilder im Kopf… alles keine guten. Unstillbare innere Blutungen der Mutter, kein Herzschlag das Kindes, Hypoxie des Kindes, Intubation, Hirnschaden bla bla bla…
Alles für das Kind prinzipiell riskant oder tödlich. Oder für die Mutter. Oder gleich beide.
In der Ausbildung habe ich auf Intensiv und auch im OP solchen Geschichten schon beiwohnen dürfen. Da kann ich sowas nicht gleich abschalten.
Also versuchte ich bei ihr und ihrem Lebensgefährten Telefonterror. Kein Mensch hört auf das veraltete Handyverbot in Krankenhäusern, das hatte er sich jetzt auch nicht zu wagen.
Aber viel konnte er nicht sagen. Netz war schlecht. Unterversorgtes Kind, muss raus, ihr gehts gut. 2100g im Sono ausgemessen. Da musste ich schlucken. ‚Ist aber was leicht‘ war das einzige, was ich hinausbrachte.
Aber alles gut verlaufen. 5 min nach der SMS kam das erste Bild des kleinen Fratz. Doch 2600g, quitschfidel, Mutter gehts gut.
Wie schön, dass diese Nachricht doch noch vor der Übergabe kam… konnte ich doch etwas entspannter arbeiten. Wobei Arbeit trotzdem so lala war. Aber naja… war halt auch nich soooo cool, dass das Abführmittel bis heute Nachmittag wirkte… also von der Gewöhnung hatte ich mich ganz gut entwöhnt, so scheint es… hätte ich das mal eher bedacht…

Nach der Arbeit noch Großeinkauf für eine Pamperstorte machen.

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Wenn ich das nächste Mal eine Pampers aufrollen muss und sie mit Gummi umwickeln muss, werde ich glaub ich zum Amokläufer… konnte es schon nach der 10. Pampers nimmer sehen… 
Aber naja… im nachhinein wünschte ich, ich hätte mehr Pampers und deko, dann hätte ich noch eine dritte Etage geschafft. Aber sie haben sich auch so gefreut. (und ich habe auch so schon ein Vermögen dafür ausgegeben)
Bin gerade auch erst nach Hause gekommen, nachdem ich sie besucht habe und bin richtig, richtig platt…

Heute Morgen hatte ich immerhin 100g weniger. Heute wieder zu viel gefressen. Besonders bei der Arbeit, beim Frühstück und dem plündern übriggebliebener Patienten-Mittagessen. Habe 1400kcal. Morgen nehme ich auf jeden Fall wieder zu. Kenne mich ja… dadurch, dass ich den ganzen Tag on Tour war, kann ich nun nichtmal mehr was nehmen, zu spät… sonst verbringe ich den morgingen Dienst auf dem Klo, ausschließlich.

Morgen habe ich auch Therapie. Die vorletzte Sitzung. Ich will es eigentlich mit angenehmen Themen ausklingen lassen. Nicht mit Brocken, die wir so schnell nicht gelöst bekommen.
Aber andererseits habe ich das Bedürfnis, mit ihm darüber zu reden, was er dazu sagt und rät. Ein Teil von mir will sogar, dass er sieht, dass es mir nicht so gut geht, dass es noch Probleme gibt, dass er nicht so schnell einfach aus meinem Leben treten kann. Ich kann das nicht alleine. Ich bin noch nicht so stark, ich brauche weiter diese Sicherheit, dieses sicheren Kokon.
Böse, egoistische Gedanken.
Wieder mit der ES Menschen manipulieren. Manchmal Immer häufiger bin ich mir echt zu wieder.
Ein Teil von mir war doch eigentlich so stolz, die Therapie nun geschafft zu haben, Medikamente und Ärzte/Therapiefrei zu sein. Wo ist er nun denn hin?  Wo nur ist mein erwachsenes, konstruktives Ich hin?

Mein perfides Hirn denkt, dass ich doch besser 10kg seit dem letzten Termin vor einem Monat abgenommen hätte, dann hat es mehr Krankheitswert als in einem Monat 6kg. Zumal es mit dem momentan so aufgeblasenen Bauch sicher so aussieht, als hätte ich sogar zugenommen…

Verstehen müsst ich mich…